Vom Hauptleitungsnetz unter der Straße wird eine Rohrleitung in den Heizungskeller verlegt. Dabei unterscheidet man zwischen einem primären und einem sekundären Wärmekreislauf.
Der primäre Wärmekreislauf
Von der Straße in den Heizungsraum
Der Netzbetreiber plant den kürzesten Leitungsverlauf zwischen Straße und Heizungsraum. Das muss nicht immer der direkte Weg sein. Hindernisse wie beispielsweise ein Baum oder eine Zisterne werden umgangen.
Die Wärmeleitung besteht aus zwei Leitungen. Eine transportiert das warme Wasser zum Haus (Vorlauf) und die andere das abgekühlte Wasser wieder zurück zum Netz (Rücklauf). Die Leitungen sind gut isoliert. Der Wärmeverlust auf dem Weg ist sehr gering.
Der Graben zum Verlegen der Rohre auf dem Grundstück ist etwa einen Meter breit und ebenso tief. Die Rohre laufen durch ein Loch in der Kellerwand in den Heizungsraum und zur Wärmeübergabestation. Graben und Wandöffnung werden anschließend sicher wieder verschlossen.
Wärmeübergabestation
Die Wärme wechselt die Seiten – die Wasserkreisläufe bleiben getrennt
Die Wärmeübergabestation (abgekürzt durch WÜST) ist eine zentrale Schnittstelle im Wärmenetz. Hier wechselt die Wärmeenergie (und ausschließlich die Wärmeenergie) vom primären Kreislauf in den sekundären Kreislauf, das heißt vom Wärmenetz in das hausinterne Heizsystem.
Hauseinführung
Vor- und Rücklauf werden durch eine Kernlochbohrung mit einem Durchmesser von etwa 30 cm in der Gebäudemauer geführt. Die Bohrung wird anschließend vollständig verschlossen und gedämmt. Es entstehen somit keine Probleme mit Feuchtigkeit oder Kälte.
Der sekundäre Wärmekreislauf
Vom Heizungsraum durchs ganze Haus
Im sekundären Wärmekreislauf liegen die Wasser- und Heizungsleitungen im Gebäude. Hier bleibt in der Regel alles beim Alten: Der Wärmetauscher „ersetzt“ den Heizkessel.
Bei einer Zentralheizung ändert sich bis auf die Art der Wärmeerzeugung nichts, Heizkörper und Brauchwasserbereitung funktionieren wie gewohnt. Auch bei Reparaturen der Wärmeverteilung im Haus ist weiterhin der Heizungsbauer zuständig.

Ein paar kurze Worte zur Wärmeübergabestation (WÜST)
Die Übergabestation besteht aus einem Wärmetauscher, einer Pumpe, Messtechnik, Steuerung und Regeltechnik. Damit die gelieferte Wärme genau abgerechnet werden kann, ist dort auch der Wärmemengenzähler installiert.
Da kaum bewegliche Teile in der Übergabestation montiert sind, ist die Technik in der WÜST sehr robust. Ihre erwartete Betriebsdauer ist wesentlich länger als die einer Einzelheizung. Reparaturen sind ausgesprochen selten.
Ist eine Brauchwasserbereitung eingebaut wird oft von einer WÜST „inklusive Frischwasserstation“ gesprochen.
Wem gehört die Wärmeübergabestation?
Es gibt keine einheitliche Regel dafür, wer für die Übergabestation verantwortlich ist. Einige Netzbetreiber bevorzugen ein Mietmodell. In anderen Wärmenetzen ist der Kauf der Übergabestation ein Teil des Anschlussvertrages. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Anschlussnehmer die WÜST direkt vom Heizungsinstallateur beziehen. Gegebenenfalls bietet der Netzbetreiber auch mehrere Optionen an.
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