Wer einen Nahwärme-Anschluss wählt, erhält eine zuverlässige und nachhaltige Wärmeversorgung. Diese Entscheidung sichert die Wärmelieferung von einem Anbieter meist für mindestens zehn Jahre. Im Gegensatz zu Strom- oder Gasanbietern, die man wechseln kann, ist ein Anbieterwechsel bei Nahwärme nicht möglich, da nur ein Versorger das Netz betreibt.
Seit 1980 schützt die bundesweite „Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme“ (AVBFernwärmeV) Kunden vor unerwarteten Preiserhöhungen. Sie legt die Pflichten des Betreibers und die Rechte der Kunden fest.
Auch die Formeln für Preisänderungen sind darin enthalten. Diese sind Teil jedes Wärmelieferungsvertrags und sorgen für stabile Preise und Sicherheit für beide Vertragspartner.
Die Preisänderungsformeln schützen die Abnehmer vor plötzlichen Preisanpassungen. Die Preise am Markt werden anhand einer vorgeschriebenen Berechnung an die Abnehmer verzögert weitergegeben. Die Verzögerung richtet sich nach dem Preis von vor einem Jahr. Preisvorteil oder Preisnachteil kommen also in jedem Fall beim Abnehmer an.
Was regulieren die Preisänderungsformeln?
Sie regeln, dass sowohl die Kostenentwicklung bei der Wärmeerzeugung als auch die allgemeinen Verhältnisse auf dem Markt in die Berechnung des Tarifs einfließen.
Das bedeutet konkret: Sowohl die Einkaufskosten des Netzbetreibers als auch die Energie-Indices, die vom Statistischen Bundesamt deutschlandweit erhoben werden, spiegeln sich im Tarif wider. Ebenso fließen unter anderem der Lohn- oder Erzeugerpreisindex in die Berechnung ein.
Maßgeschneidert und fair
- Die Preisänderungsformeln ermitteln sich individuell für jedes Wärmenetz und sind abhängig von den unterschiedlichen Wärmeerzeugern im Netz (zum Beispiel Abwärme, Hackschnitzel).
- Je mehr unterschiedliche Wärmeerzeuger im Netz vorhanden sind, umso gemäßigter fallen Preisänderungen bei einem Erzeuger ins Gewicht. Beschränkt sich der Erzeugermix nur auf zwei oder drei Energieträger, dann schlägt sich eine Preisänderung bei einem Energieträger viel deutlicher in den Preisänderungsformeln nieder – sprich, der Arbeitspreis sinkt oder erhöht sich auf der Abnehmerseite.
- Alle Preisbestandteile dieser Formel werden jährlich angepasst.
Erneuerbar + regional = preisstabil
Mögliche Preisschwankungen in einem Wärmenetz ergeben sich aus der Zusammensetzung der Erzeuger, also wie unterschiedlich sind die Energiequellen und wo kommen sie her. Ein Wärmenetz mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien und regionaler Wertschöpfung (zum Beispiel Hackschnitzel) ist unabhängiger von der Weltwirtschaft und daher meist preisstabiler.
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